Einbrecher kommen gerne in der Dämmerung, die im Herbst und Winter schon einsetzt, wenn viele Bewohner noch in der Arbeit sind. So schützen Sie Fenster, Tür & Garage in der dunklen Jahreszeit.

 

Fenster
Einbrecher suchen sich meist die schwächste Stelle am Haus aus, um ins Gebäude einzusteigen — zum Beispiel die Fensterscheiben. Bei vielen der in den1990er-Jahren üblichen Isoliergläser steht bald ein Austausch an. Hierbei sollte unbedingt auf Qualität geachtet werden. Der Einbau neuer einbruchhemmender Fenster oder Fenstertüren bietet dann auch einen guten Einbruchschutz.

Um sich vor Einbrechern zu schützen, sichern viele Hausbesitzer die Beschläge und Rahmen ihrer Fenster inzwischen besser ab. So wird die Scheibe zur schwächsten Stelle und zur Eintrittspforte für Kriminelle. Helfen kann hier ein Umstieg auf Sicherheitsglas. In vielen Fenstern hängen derzeit gut dämmende Isolierglasscheiben. Das sind zwei oder drei Glasscheiben, die über einen Abstandhalterluftdicht verbunden sind. Zwischen ihnen befindet sich zur Wärmeisolation das Gas Argon, bei älteren Scheiben ist es getrocknete Luft, erläutert Peter Birkholz, Ratgeberautor für die Stiftung Warentest in Berlin. Solche Isolierglasscheiben beschlagen und vereisen im Winter nicht. Und man braucht nur zwei Seiten der Fenster zu putzen – bei Doppelfenstern im Altbausind es dagegen vier.

Der Nachteil von Isoliergläsern besteht darin, dass diese Scheiben nicht ewig halten: Nach 20 bis 30 Jahren lässt ihre Dichtheit nach. Das können Hausbesitzererkennen, wenn die Scheiben beginnen, im Zwischenraum zu beschlagen. „Sie werden blind“, sagt Birkholz. „Auch winzige Beschädigungen wie ein kaum sichtbarer Sprung machen sie unbrauchbar, denn ihre Isolierwirkung ist damit dahin.“

KLASSENGESELLSCHAFT: EINBRUCHHEMMENDE FENSTER WERDEN IN SECHS WIDERSTANDSKLASSEN [RC 1 – RC 6] EINGETEILT. UNEINGESCHRÄNKT EMPFEHLENSWERT SIND FENSTER AB DER WIDERSTANDSKLASSE 2.

 

Auf die Lage kommt es an
Birkholz rät Hausbesitzern, bei einem ohne hinfälligen Austausch abzuwägen, ob eine durchwurfhemmende Verglasung, also eine Art Sicherheitsglas, sinnvoll ist.„Liegt die Wohnung im Erdgeschoss, hat sie von außen leicht erreichbare Fenster, eine zugängliche Balkon- oder Terrassentür, ist der relativ geringe finanzielle Aufwand für eine einbruchhemmende Verglasung durchaus zu rechtfertigen“, findet der Experte. Er rät, im Handel bewusst nach durchwurfhemmender Verglasung zu fragen: „Glasereibetriebe beraten erfahrungsgemäß erst bei gezielter Anfrage und ersetzen beschädigte Scheiben üblicherweise in der ursprünglichen Standardqualität.“

Doch was genau bedeutet durchwurfhemmend? Das Glas setzt sich aus zwei Scheiben und einer Spezialfolie dazwischen zusammen. Wird eine Scheibe zerstört, haften die Splitter auf der Folie. „Man braucht nicht gleich an Panzerglas zu denken, hinter dem ein Bankkassierer arbeitet“, sagt Birkholz. Schon die niedrigste Klasse einer Durchwurfhemmung sei aber wirksam, um zu verhindern, dass die Scheibe mithilfe eines Steins oder Hammers zertrümmert werden kann, sodass sie in sich zusammenfällt.

Man darf aber auch nicht zu viel erwarten: „Natürlich splittert auch eine einbruchhemmende Verglasung bei einem Hammerschlag“, erklärt der Autor. „Doch eine zähe Folie schützt davor, dass sich der Einbrechereine ausreichend große Einstiegsöffnung verschafft.“Die Splitter müssten erst „in mühsamer und gefährlicher Arbeit entfernt werden, um diese Folie zerschneiden zu können“. Das raubt Zeit und birgt ein erhebliches Verletzungsrisiko für den Einbrecher.

„Natürlich ist eine durchwurfhemmende Glasscheibe kein alleiniges Mittel, um einen Einbruch zu verhindern. Dazu gehören auch solide Verriegelungen an der Schließ- und Bandseite des Fensters sowie der Tür“, so Birkholz.

 

Was macht ein Sicherheitsfenster aus?

Die Experten vom Fensterspezialisten Wirus haben für die Sicherheit eines Fensters vier Punkte definiert:

Sicherheitsbeschläge
Wirksame Eckverriegelungen sowie allseitige Beschläge mit Pilzkopfverriegelungen und Sicherheitsschließblechen am Rahmen bieten stahlharte Sicherheit.

Sicherheitsgriffe
Im abgeschlossenen Zustand ist die Betätigung des Sicherheitsgriffes nicht möglich und daher ein Öffnen des Fensters bei zerstörtem Glas per Durchgreifen nach innen ausgeschlossen. Zusätzlich widersteht der abschließbare Griff einer Krafteinwirkung von 100 Nm.

Bild: Wirus Fenster

Anbohrschutz
Aus gehärtetem Stahlblech gefertigt, wird der Anbohrschutz hinter dem Getriebefixiert. Diese Maßnahme verhindert beim Durchbohren des Flügels von außen den direkten Zugriff mit Einbruchwerkzeug auf das Getriebe des Fensterbeschlags.

Sicherheitsisolierglas
Verbundsicherheitsglas (VSG) besteht aus einzelnen Glasscheiben, die mit einer zähelastischen, transparenten Folie verklebt werden. Dieser Aufbau verhindert, dass von außen eine Durchgreiföffnung geschaffen werden kann.

 

 

Türen 
Zu den großen Schwachpunkten von Häusern und Wohnungen gehören in der Regel schlecht gesicherte Türen. Bei Haustüren gelten die gleichen Schutzklassenwie für Fenster, RC2 sollte es also mindestens sein. Mindestens genauso wichtig für den Einbruchschutz der Tür ist die Wahl des Schließzylinders beziehungsweise des Türschlosses.

Mit einem Einbruchtesthaben sich Experten neulich einmal die Stabilität der Schlösser und Riegel an Türen vorgenommen. Das Vorgehen orientierte sich an der Realität. Neben einem statischen Belastungstest mussten die Modelle einem dreiminütigen Werkzeugangriff eines Testeinbrechers standhalten. Etwa drei bis fünf Minutenhalten sich die ungebetenen Gäste in der Regel beim Einbruch auf, heißt es in der Untersuchung. So lange sollten die Schlösser dem Widerstand von außenstandhalten. Besonders schlecht beurteilten die Tester anschließend Kastenzusatzschlösser, bei denen die Schlossseiteder Tür mit einem zusätzlichen Riegelverschlossen wird. Wer sicheren Schutzvor Einbrechern will, der sollte auf Querriegelschlössersetzen, so das Fazit der Untersuchung. Die Verriegelung reicht meist aus, um vor Einbrüchen zu schützen. Trotzdem empfehlen die Experten, den Einbau einem Profi zu überlassen. Montagen sind zum Teil nicht leicht zu handhaben und sollten keinesfalls fehlerhaftdurchgeführt werden.

ERSTER WIDERSTAND: IM NORMALEN PRIVATBEREICH RÄT DIE POLIZEI ZU EINBRUCHSCHUTZ DURCH RC-2-TÜREN.JE NACH WERT DES HAUSRATES UND EIGENEM SICHERHEITSBEDÜRFNIS KÖNNEN AUCH TÜREN DER WIDERSTANDSKLASSE
RC 3 IN FRAGE KOMMEN.

 

Türkonstruktion muss geeignet sein
Laut den Experten bestätigten die fingierten Einbrüche, dass Tür und Zusatzsicherung nur gemeinsam wirken können –also aufeinander abgestimmt sein müssen. So funktioniere ein Querriegel zwar an einer normalen Tür, nicht aber an einer Altbautür mit zwei Flügeln. Hierbrauche man ein Stangenschloss und Bandsicherung. Und an einer Röhrenspantürnutze gar kein Riegel, sondern nur eine Verstärkung mit Metall- undHolzplatten.

Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes rät aber auch, vor dem Einbau eines einbruchhemmenden Schlosses zu prüfen, ob die Türkonstruktion ausreichend widerstandsfähig ist. Davon ist abhängig, ob die Zusatzmaßnahmen sich überhaupt installieren lassen. Hier helfen die kostenlosen Beratungsstellen zum Einbruchschutz der Polizeiweiter. Ebenfalls zeigte sich in dem Test: Sind die Sicherungen falsch montiert, kommen Einbrecher zum Teil in Sekunden durch die Tür. Laien sind damit allerdings schnell überfordert, zumal auf den Produktverpackungen oft wichtige Hinweise zur Montage fehlen. Auf diese Anleitungen sollten Käufer laut Polizei-Experten unbedingt achten, zumal in den technischen Unterlagen beschrieben sein sollte, für welche Arten von Türen sich dieses Zusatzschlossoder der Riegel eignet.

 

Das richtige Türschloss wählen
Es ist das Herz einer Tür. „Es sollte der Klasse 4 entsprechen, also einbruchhemmend sein“, erklärt Harald Schmidt von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.„Schlösser mit Mehrfachverriegelung empfehle ich ab Klasse 3.“Im Idealfall weisen sie sogar die Angriffswiderstandsklasse 2auf, sind also bohrsicher. Um sicherstellen zu können, dass keine Nachschlüssel angefertigt werden können, gibt es Schließzylinder mit Sicherungskarte. Zudem ist ein Schutzbeschlagnotwendig, der den Schließzylinder eng umschließt und von innen stabil verschraubt ist. Er schützt damit den Profilzylinder und das Einsteckschloss. Idealerweise verfügt er über eine zusätzliche Zylinderabdeckung.

Eine weitere Schwachstelle ist oft auch der Türrahmen. Ist er instabil, also nicht fest mit dem Mauerwerk verbunden, lässt er sich leicht aufhebeln. Um ihn zu sichern, gibt es spezielle Schließbleche. Sie werden mehrfach im Mauerwerk verankert und sollten drei Millimeter stark sein.

 

Was macht eine Sicherheitstür aus?

Die Experten vom Sicherheitsspezialisten ABUS raten mit zusätzlichen Türsicherungen sowie stabilen Basiselementen den Schutz zu erhöhen:

Türzylinder
Heute sind moderne Türzylinder hochwertige Hightechprodukte mit vielseitigen wirksamen Qualitätsmerkmalen. Jeder für sich ist ein kleines Meisterwerk, das im präzisen Zusammenspiel von Korpus, Stiften, Kugeln und Federn die Schließungen jahrelang zuverlässig erledigen muss.

 

Bild: ABUS

Befestigung
Genauso wichtig wie die Produktauswahl ist die entsprechende Befestigung. Sonst findet die Türsicherung in der Wand und im Rahmen keinen Halt.

Schließbleche
Ein Schließblech gehört zur Basissicherheit für Haus- und Wohnungseingangstüren. Denn nicht nur Ihnen bietet die Haustür tagtäglich Zugang zu Ihrem Heim. Auch ungebetene Gäste schätzen diesen Zugang.

Schutzbeschläge
Jede unprofessionell gesicherte Tür ist für Einbrecher sofort als leichtes Ziel erkennbar: Der Zylinder steht weit über, und oft lässt sich auch der Beschlag einfach abschrauben. Nicht nur den Profis wird damit der Einbruch leicht gemacht.

 

Garage
Die Garage ist unter Sicherheitsaspekten häufig eine vernachlässigte Stelle des Hauses. Dabei ist es extrem wichtig, die Garage zu sichern. Es nutzt schließlich wenig, viel Geld in die Sicherheit der Haustür und Fenster zu investieren, wenn die ungebetenen Besucher bequem durch die Garage ins Haus spazieren können.

Wer Besitzer einer Garage ist, kann sich glücklich schätzen. Neben einem sicheren und trockenen Plätzchen für das eigene Auto, bietet die Garage auch noch einen wertvollen Unterschlupf für andere Dinge, die aus Platzgründen nicht im Haus untergebracht werden können. Weil die Garage aber bei den meisten nichtausreichend gesichert ist, ist sie ein beliebtes Ziel für Einbrecher.

Richtig problematisch ist es, wenn die Garage an das Wohnhaus angrenzt und die Diebe sich so durch eine Verbindungstürungehindert Zutritt zum Wohnbereich schaffen können. Ob eine angrenzende Garage oder ein frei stehendes Exemplar, in jedem Fall ist es wichtig, dass Sie Ihr Hab und Gut bestmöglich schützen.

GARAGENTOR IM VISIER: GARAGEN SIND EIN BELIEBTES ZIEL FÜR EINBRECHER. HIER BEFINDEN SICH NEBEN AUTOS HÄUFIG AUCH NOCH ANDERE WERTVOLLE DINGE UND DIE GILT ES ZU SCHÜTZEN.

 

Gute Planung ist besser als teures Nachrüsten
Bei einer alten Garage ist es meist sehraufwendig und kostspielig, das Tor nachträglich zu sichern. Daher sollten Sie vorder Investition in die Sicherheitsmaßnahmengenau gegenrechnen, was Sie ein neues Garagentor kosten würde. Daher sollten Sie sich für ein Tor entscheiden, das mindestens das Sicherheitslabel RC 2trägt. RC ist die Abkürzung für Resistance Class und kennzeichnet den jeweiligen Sicherheitsstandard, dem das Garagentor unterliegt.

Die Sicherheitsabstufung beginnt bei RC2N und endet bei RC 6, wobei RC 6 den höchsten Sicherheitsstandard aufweist. Gelegentlich werden Sie auch noch auf die alte Bezeichnung Widerstandsklassestoßen, die mit WK abgekürzt ist.

 

Stangenschlösser sichern
Möchten Sie ein älteres Garagentor aufrüsten, sind der sicherste Schutz massive Garagen-Stangenschlösser. Die werden innerhalb der Garage je nach Garagentor entweder senk- oder waagerecht angebracht. Da Garagen-Stangenschlösser fest in der Wand verankert sind, bieten Sie eine relativ große Sicherheit. Weniger hilfreich sind Sicherheitsschlösser, die von außen am Tor angebracht werden -zumal viele Garagen auf der Rückseite des Hauses liegen. Diese Schlösser lassen sich mit dem richtigen Werkzeug schnell unbeobachtet knacken. Zusätzlich zu den Sicherheitsvorkehrungen an dem Garagentor sollten Sie vor allem Ihr besonderes Augenmerkauf die Zugangstür von der Garage zum Haus richten. Außerdem müssen Sie natürlich auch das Garagenfenster, soweit vorhanden, entsprechend absichern. Bei den Beratungsstellender Polizei werden Sie kostenfrei über geeignete Einbruchsicherungen informiert und die Beamten beraten Sie auch individuell zu Hause.

 

Auch das Auto sichern
Wenn es einem Einbrecher im schlimmsten Fall doch irgendwie gelingen sollte, in die Garage zu gelangen, so wird er sich in der Regel zuerst am Auto zu schaffen machen. Deshalb ist es wichtig, dieses unbedingt vor Diebstahl zu schützen – auch dann, wenn es in der Garage steht. Prinzipiell sollte man ein Auto, das sich in der Garage befindet, stets sicher verschließen. Wenn dies nicht der Fall ist und doch ein Einbruch passiert, so kann es sein, dass die Versicherung die Schadenskosten nicht übernimmt, weil man selbst grob fahrlässig gehandelt hat. In diesem Fall würde man dann allein mit dem Verlust dastehen. Elektronische oder auch mechanische Sicherung macht daher immer Sinn – sowohl am Auto als auch in der Garage, denn doppelt hält besser. Dazu zählen zum Beispiel Funktionen, welche ohne eine weitere Anschaffung in nahezu jedem Fahrzeug bereits vorhanden sind: Die Lenkradsperre oder auch die elektronische Wegfahrsperre, die vor allem in neueren Fahrzeugen inzwischen zum Standard gehört, sind effektive Helfer.

 

Was macht eine sichere Garage aus?

Garagen sind ein beliebtes Ziel für Einbrecher. Diese vier Maßnahmen schützen vor Einbruch:

Garagentor
Neuere Modelle sind ab Werk schon stabil und haben deutlich höhere Sicherheitsstandards bei den Schließsystemen. Die meisten besitzeneine automatische Verriegelung. Diese sollte aber auch im Falle eines Stromausfalls fest verschlossen bleiben.

Bild: dirkohrem

Garagenfenster
Können die Täter bei dem Garagentor keinen schnellen Erfolg erzielen, ziehen sieweiter. Aber nicht zur nächsten Garage, sondern direkt zum Fenster, denn auch das gehört häufig zu den vernachlässigten Schutzsystemen.

Garagentüren
Häufig gibt es neben dem Tor für die Autoeinfahrt auch noch eine spezielle Garagentür. Wie bei den Fenstern gilt: Die Tür sollte nicht im öffentlichen Bereich einsehbar sein. Ist das nicht möglich, sollten Sie auf eine Sicherheitstür mit speziellem Schlosszurückgreifen.

Schließzylinder
Auch hier gilt: Sie sollten zertifizierte Schließzylinder einbauen, da diese durch einen speziellen Bohrschutz vor Angriffen schützen.