Ob Haustür, Wohnungstür, Kellertür oder Garagentor – sie alle bieten Einbrechern die Chance, in die Wohnung zu gelangen. An allen Punkten kann auch Einbruchschutz ansetzen.

 

In mehr als 77 Prozent der Fälle gelingt es Tätern eine Türen aufzuhebeln. Ein Schraubendreher als Hebelwerkzeug lässt sich leicht verdeckt in der Kleidung mitführen. Dabei haben es Einbrecher immer weniger auf den Schließzylinder abgesehen. Der Grund hierfür sind die hochwertigeren Schlosszylinder und die immer häufiger montierten Schutzbeschläge mit Zylinderabdeckung. Meistens wird die gesamte Türe aufgehebelt. Bei jedem zehnten Einbruch über die Eingangstüre sind übrigens keinerlei Spuren zu finden, da die Türe offen stand oder der Schlüssel in den Händen der Täter war.

 

Neue Türen

Wenn Sie bauen wollen oder den Austausch von Türen planen, dann sollten Sie alle Türen, durch die man ins Haus oder die Wohnung gelangen kann, durch Türen ab der Widerstandsklasse RC 2 ersetzen. Diese Türen sind auf ihre Einbruchhemmung geprüft und haben damit erfolgreich nachgewiesen, dass es in ihrer Gesamtkonstruktion mit Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag keinen Schwachpunkt gibt. Wie auch bei den Fenstern gibt es für Türen so genannte Widerstandsklassen (resistance class = RC).  Während die Klassen RC 1 bis RC 3 im privaten Bereich Anwendung finden, werden die Klassen RC 4 bis RC 6 insbesondere für den gewerblichen Bereich von der Polizei empfohlen.

Im normalen Privatbereich – ob Haus oder Wohnung – rät die Polizei zu Einbruchschutz durch RC-2-Türen. Je nach Wert des Hausrates und eigenem Sicherheitsbedürfnis können auch Türen der Widerstandsklasse RC 3 in Frage kommen.

 

Nachrüstung der Türen

Möchte man vorhandene Türen nicht austauschen, kann man Einbruchschutz auch nachrüsten. Wichtig dabei: Achten Sie darauf, dass der Nachrüstsatz nach DIN 18104 zertifiziert ist. Ein erster Blick sollte auch die Schließzylinder gehen. Ein moderner Schließzylinder besteht aus mehrfach gehärtetem Stahl und ist in der Lage, sich deutlich länger einem Einbrecher zu widersetzen als Zylinder von minderwertiger Qualität. Sicherheits-Schließzylinder schützen vor Aufbohren sowie Herausziehen und gegen andere mechanische Angriffe. Zur Erhöhung der Einbruchsicherung gibt es Modelle mit einem zusätzlichen Aufbohr- und Ziehschutz oder einer Kernziehsperre.

 

Als nächstes können Sie ein Zusatzschloss mit Sperrbügel einbauen. Gerade ältere Türblätter sind aus einem vergleichsweise weichen Holz gefertigt, das im Falle eines Einbruchs schnell aufgebrochen wird. Ein mit einem Sperrbügel versehenes Zusatzschloss erschwert dem Einbrecher das Eindringen, sodass er möglicherweise von der Tat absieht. Außerdem sind solche Zusatzschlösser von außen nicht sichtbar, was ein weiterer Vorteil ist. Hat der Einbrecher bereits den Schließzylinder des Türschlosses geknackt und versucht, in die Wohnung zu gelangen, hält ihn der kurze Sperrbügel auf, der die Tür mit dem Rahmen verbindet.

Als dritte Maßnahme können Sie ein Panzerriegelschloss einbauen. Sie sind auch als  Querriegelschlösser bekannt und gehören zu den Türschlössern mit dem höchsten Schutz. Der massive Riegel wird quer über die Innenseite des gesamten Türblatts montiert. Zur Befestigung dienen entweder Schwerlastdübel oder Schließkästen, die im Mauerwerk neben der Tür verankert sind.

 

Garagentore nicht vergessen

Das Garagentor darf nicht vergessen werden. Einbrecher nutzen den Zugang über ungesicherte Tore, um Gegenstände aus der Garage zu entwenden. Ist die Garage mit dem Haus verbunden, bietet sich dort dem Einbrecher eine weitere Gelegenheit, um in die Wohnung zu gelangen. Wenn Sie neu bauen, sind Sie für ein  einbruchhemmendes Garagentor auf die Herstellerangaben angewiesen. Eine DIN-Regeleung gibt es hier noch nicht.

Leider sind Garagentore oftmals nur schwer mit Sicherheitstechnik sinnvoll nachzurüsten, da die gesamte Konstruktion nicht auf Einbruchschutz ausgelegt ist. Deshalb ist es in solchen Fällen sinnvoller, sich der Verbindungstür Garage – Wohnhaus zu widmen. Doch Vorsicht, denn hier befindet sich in der Regel eine Brandschutztür. An solchen Türen dürfen nachträglich so gut wie keine Veränderungen mehr vorgenommen werden, obwohl es unter dem Gesichtspunkt der Einbruchhemmung erforderlich wäre. Die Lösung dafür so genannte „Multifunktionstüren“, die sowohl die Anforderungen des Brandschutzes wie auch der Einbruchhemmung erfüllen.

 

TIPP: 

Eine stabile Eingangstüre raubt dem Einbrecher Zeit, die er nicht hat. Deshalb bricht der Täter den Einbruch in den meisten Fällen ab, der Einbruch bleibt im Versuch stecken.

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