Die meisten Einbrecher handeln spontan – es geht um die gute Gelegenheit, schnell zum Erfolg zu kommen. In den meisten Fällen weiß der Einbrecher daher nicht, welche Werte zu erwarten sind.

Die meisten Einbrecher handeln alleine und spontan. Das Wichtigste für diese Täter ist es, möglichst schnell in das Objekt zu gelangen und genauso schnell wieder draußen zu sein – es geht um die gute Gelegenheit. Daher wissen sie selten bereits im Vorfeld, welches Diebesgut zu erwarten ist. In den meisten Fällen haben sie es auch nicht auf große Dinge abgesehen, vielmehr schauen sie auf „Ware“, die leicht zu transportieren ist und sich gut weiterverkaufen lässt. Am häufigsten haben es die Täter auf Schmuck, Bargeld sowie Kleinelektronik wie Fotoapparate, Smartphones oder Tablets abgesehen, die heute in fast jedem Haushalt zu finden sind.

Erhöhter Einbruchschutz durch mechanische Sicherungen
Ungesicherte Fenster und Türen lassen sich oft mit einem ganz normalen Schraubenzieher überwinden. Bei Türen sind es außen verschraubte Beschläge, die sich einfach entfernen lassen oder überstehende Zylinder, die ausgebohrt, abgedreht oder aus dem Schloss gezogen werden können. Der Einbau eines hochwertigen Schließzylinders in Kombination mit einem von innen verschraubten Schutzbeschlag sowie ein Schließblech mit Mauerverankerung bilden die Basis einer sicheren Eingangstür, den sogenannten mechanischen Grundschutz. Zusätzlich empfiehlt sich der Einbau von Zusatzschlössern, zum Beispiel eines Panzerriegels (siehe rechts), welcher die Tür über die gesamte Breite sichert. Auch Fenster lassen sich nachträglich effektiv mit mechanischen Sicherungen schützen. Es gibt eine Vielzahl an effektiven Produkten für nahezu jeden Einsatzzweck – von Fenstergriffschlössern bis hin zu Stangenschlössern mit Mehrfachverriegelung. Viele dieser Lösungen sind inzwischen auch als elektronische Variante erhältlich. Diese sogenannten Mechatronik-Produkte verfügen über eine lokale Alarmfunktion oder lassen sich direkt in Alarmsysteme integrieren.

Gefördert
Wer sich für den Einbau von Sicherheitstechnik durch einen Fachmann entscheidet, der erhält bis zu 20 Prozent Zuschuss vom Staat. Denn die KfW-Förderbank unterstützt Eigentümer und Mieter beim Einbau von Sicherheitstechnik mit der Übernahme von 20 Prozent der Kosten bis 1.000 €.

 

»Praxistipp Panzerriegel


So funktioniert’s: Das VdS-anerkannte Modell „PR2800“ von ABUS sichert die Tür über die gesamte Breite. Sogar Fenster lassen sich nachträglich effektiv mit dieser mechanischen Sicherung schützen.
Kostenpunkt: ab ca. 320 Euro
Das sagt die Polizei: Der Panzerriegel ist ein optimaler Zusatzschutz für Eingangstüren. Er ist sozusagen der schwarze Gürtel der Türsicherung.

 

 

 

Bruchrechnen

Einbrecher benötigen in der Regel weniger als 15 Sekunden, um ein Fenster aufzuhebeln. Woher wir das wissen? Statistik, aus dem „Einbruch-Report 2017“ der deutschen Versicherungswirtschaft. Hier einige weitere Zahlen daraus:

470 Millionen Euro Schaden sind den Versicherten 2017 durch Wohnungseinbrüche entstanden. Es wurden 140.000 versicherte Einbrüche gemeldet. Das ist sogar ein leichter Rückgang. Die Dunkelziffer dürfte jedoch noch höher liegen.

4 von zehn Einbrüchen finden im Sommerhalbjahr statt. Die meisten Haus- und Wohnungseinbrüche werden von Oktober bis März registriert.

80 % der Fenster und Türen sind laut Einbruchstatistik nicht ausreichend gesichert. Vor allem mechanische Sicherungen wie Fensterbeschläge mit Pilzkopfzapfen würden für wesentlich mehr Sicherheit sorgen.

3.250 EURO wurden von den Versicherern – auf den einzelnen Schadensfall bezogen – durchschnittlich ausgezahlt. Immernoch zu wenige Menschen investieren in nützliche Vorkehrungen, um Einbruch vorzubeugen.

54 % derjenigen, die ein Haus bewohnen, vertrauen beim Einbruchschutz auf ihre beschauliche und ruhige Wohnlage mit aufmerksamen Nachbarn. Damit wird das Einbruchsrisiko dramatisch unterschätzt (siehe auch Seite 24).

Quelle: EinbruchReport 2017 der deutschen Versicherungswirtschaft