Die ersten Minuten danach:

Was ist unmittelbar nach einem Einbruch zu tun?

Der erste Impuls ist, das Durcheinander zu beseitigen und aufzuräumen. Es kann Ihnen grundsätzlich nicht zugemutet werden, die Wohnung tagelang in diesem Zustand zu belassen. Gerade in großen Städten, wo Wohnungseinbrüche an der Tagesordnung sind, kommt die Polizei selten wegen eines Einbruchdiebstahls. Folgende Schritte sollten Sie jedoch sofort einleiten:

 

Machen Sie sofort Fotos

  • Vom Zustand der Wohnung
  • Von den Beschädigungen
  • Von den Einbruchsspuren

 

Melden Sie den Schaden bei der Versicherung

  • Fragen Sie, ob Bilder zur Dokumentation ausreichen, damit Sie aufräumen können
  • Erkundigen Sie sich, ob ein Regulierer zur Vorortbesichtigung kommt
  • Klären Sie, was die Versicherung zur Regulierung benötigt (zum Beispiel Belege und Auflistung der gestohlenen und beschädigten Sachen)
  • Klären Sie, wie nicht mehr funktionierende Wohnungssicherungen (zum Beispiel Tür- oder Fensterverriegelungen) gesichert werden können

 

Bei Verlust von Sparbüchern und Wertpapieren

  • Veranlassen Sie bei der Bank die sofortige Sperrung

 

Bei Verlust von EC- /Kreditkarten und Mobiltelefon

  • Es gibt einen Sperr-Notruf unter dem folgende Karten und Zugänge gesperrt werden können.
  • Bankkunden- und Maestrokarten
  • Kreditkarten
  • Mobilfunkkarten
  • Kundenkarten mit Zahlungsfunktion
  • Online Banking- und E-Mail-Accounts

 

Der Sperr-Notruf ist rund um die Uhr erreichbar: in Deutschland gebührenfrei unter 116 116, aus dem Ausland gebührenpflichtig unter +49 116 116. Die Höhe der Gebühren aus dem Ausland richtet sich nach den Preisen des jeweiligen ausländischen Anbieters/Netzbetreibers.

Zur besseren Erreichbarkeit steht aus dem Ausland zusätzlich die Rufnummer +49 30 4050 4050 zur Verfügung. Eine vorherige Anmeldung bzw. Registrierung ist für Privatpersonen nicht notwendig.

 

Die ersten Tage danach

Jetzt ist es wichtig, dass Sie den Schock verarbeiten und das schlimme Erlebnis nicht die Oberhand über Sie gewinnt.  Was können Sie als Betroffene selber tun, um wieder ins seelische Gleichgewicht zu kommen. Hier nun einige Tipps, die Ihnen helfen können:

  • Raus aus der Wohnung: Vor allem nach einer Begegnung mit den Tätern ist es hilfreich, Abstand zu gewinnen und bei Freunden oder im Hotel zu übernachten.

 

  • Nicht alleine bleiben: Beim Aufräumen nach Abschluss der polizeilichen Spurensicherung wirkt Gesellschaft ungemein erleichternd – vor allem, um über das Geschehene sprechen zu können.

 

  • Struktur und Ordnung herstellen: Ein Gerüst gibt Sicherheit. Was ist heute zu tun? Was ist morgen geplant? Was will ich übermorgen erledigen?

 

  • Über Belastungen offen sprechen: Lassen Sie Ihre Ängste nicht verharmlosen und reden Sie klar darüber, wie Ihnen zumute ist.

 

  • Beruhigung lernen: Hilfreich zur Selbstberuhigung sind Atemübungen, bei denen darauf geachtet wird, dass das Ausatmen genauso lange dauert wie das Einatmen.

 

  • Einschlafübungen entwickeln: Gegen Grübeln helfen zum Beispiel einfache Konzentrationsübungen wie rückwärtszählen von 1000 auf 0 in Viererschritten.

 

  • Die Umgebung verändern: Jede Veränderung kann dazu beitragen, sich in den vier Wänden wieder wohlzufühlen – Möbel umstellen, neue Vorhänge, Wände streichen, aber auch Kleinigkeiten wie Raumdüfte und Kerzenlicht.

Unterstützung online finden Sie auch unter www.weisser-ring.de des gemeinnützigen Vereins zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern mit vielen praktischen Ratschlägen und Adressen, die weiterhelfen.