Jeden Tag gibt es circa 3.500 Wasserschäden in Deutschland. Das bedeutet alle 25 Sekunden entsteht ein Schaden an Hausrat und Gebäuden. Verursacher sind ein geplatztes Heizungsrohr, ein undichter Ablauf in der Geschirrspülmaschine, oder eine falsch angeschlossene Waschmaschine.

 

Rohrbruch, defekte Rücklaufventile oder eine falsch angeschlossene Waschmaschine – Wasserschäden können unterschiedliche Ursachen haben und schnell entstehen. Dabei ist eine zügige Schadensbegrenzung wichtig, um gravierende Schäden an Hausrat und Gebäude weitestgehend zu verhindern.

Wasser aus der Waschmaschine

Die Waschmaschine ist in Sachen Wasserschaden das gefährlichste Gerät im Haus. Platzt der Zuteilungsschlauch, werden im schlimmsten Fall tausend Liter Wasser in die Wohnung gepumpt. Dabei gehören Waschmaschinen zu den wartungspflichtigen Hausgeräten. Das bedeutet, dass Versicherungen für entstandene Wasserschäden in der Regel nicht aufkommen, wenn die Maschine unbeaufsichtigt läuft. Allerdings muss die Versicherung nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Koblenz bei nur kurzer Abwesenheit von zwei bis drei Stunden (also die übliche Dauer eines Waschvorgangs) im Schadensfall zahlen – und zwar auch, wenn die Maschine keinen Aquastopp hat.

Grob fahrlässig ist es dagegen, wenn jemand am Samstagmorgen die Maschine anstellt und dann ins Wochenende fährt. Wer verreist, muss sich bei einer Maschine ohne Aquastopp vorher vergewissern, dass der Wasserzulauf gesperrt ist. Andernfalls kann es sein, dass man bei einem Schaden auf den Kosten sitzenbleibt. Die Hausratversicherung muss zahlen, wenn Frischwasser bestimmungswidrig aus der Leitung, dem Zulaufschlauch oder der Maschine austritt. Sie kommt für Schäden am Hausrat auf. Die Haftpflichtversicherung reguliert dagegen nur Schäden an fremdem Eigentum.

Nicht nur Geschirrspüler oder Waschmaschine sind mögliche Quellen von Wasserschäden. Auch ein ausgelaufenes Aquarium oder ein defektes Wasserbett können erheblichen Schaden verursachen. “In Sachen Versicherungsschutz gilt es zu prüfen, ob ein derartiges Malheur durch die Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung gedeckt ist”, rät Frank Manekeller vom Versicherer HDI-Gerling. So schließen vor allem ältere Tarife Schäden durch Aquarien oder Wasserbetten oft nicht automatisch ein. Bei der Anschaffung sollte man deshalb seinen Versicherungsschutz prüfen und bei Bedarf ergänzen.

 

Wasser im Keller

Bei sintflutartigen Regenfällen, Hochwasser oder Rohrbrüchen laufen Keller schneller voll, als man reagieren kann. Neben viel Arbeit drohen dann Schimmel und erhebliche Folgekosten. Wer schnell reagiert und die richtige Versicherung hat, kann die Folgen in Grenzen halten.

Ein überfluteter Keller ist für Hausbesitzer ein Alptraum. Die Ursachen können vielfältig sein: Hochwasser, starke Regengüsse, defekte oder fehlende Rückstauklappen, durch Kellerwände eindringendes Grundwasser. „Um den Schaden möglichst gering zu halten, sollte schnell gehandelt, aber auch ein kühler Kopf bewahrt werden“, nennt die Architektin Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren in Berlin die Grundregel für den Notfall. Schon bevor das Wasser entfernt wird, sollten Wohnungsbesitzer sich die Ursache des Malheurs bewusst machen und entsprechend vorgehen.

„Liegt ein Leitungswasserschaden vor, gilt es möglichst schnell die Wasserzufuhr an den Absperrventilen oder am Haupthahn abzustellen“, erläutert Reinhold-Postina. Ursache könne aber auch ein ausgeprägter Starkregen oder Hochwasser sein, die den Keller über Lichtschächte oder durch Rückstauklappen volllaufen lassen.

 

Pumpen was des Zeug hält

Zunächst sollte dem Wasser möglichst umgehend mit Pumpen, Nass-Trockensaugern oder auch nur Lappen und Eimer zu Leibe gerückt werden, da sonst Schäden an der Bausubstanz und Schimmel drohen. „Bei Fällen, in denen Wohnungs- oder Hausbesitzer der Lage nicht mehr Herr werden, hilft die Feuerwehr“, sagt Martin Schneider von der Hamburger Feuerwehr. Das kostet natürlich Geld – die Kosten für solche Einsätze legen die örtlichen Feuerwehren fest.

Abpumpen bedeute aber nicht, dass das Haus oder die Wohnung anschließend trocken ist, erläutert Schneider. In der Regel bleibe nach dem Pumpen in den Räumen noch etwa ein Zentimeter Wasser zurück. Dies müsse aufgewischt oder mit einem Nass-Trockensauger aufgenommen werden.

„Aus vollgelaufenen Kellern muss man Teppiche, altes Gerümpel und alle nassen Sachen entfernen, da sie im Keller nicht trocknen“, nennt Reinhold-Postina die weiteren Schritte. Um Folgeschäden wie Schimmelpilzbildung vorzubeugen, sollte möglichst ein Sachverständiger hinzugezogen werden. Der Fachmann sollte entscheiden, welche Maßnahmen erforderlich sind. Denn oft müssen Wände und Fußboden nach einem Wasserschaden professionell getrocknet werden. Heizen und Lüften reiche nicht aus.

 

Wieder Trocken legen

Sind Kellerwände und ein Boden mit einem Verbundestrich betroffen, kommt ein Kondensationstrockner zum Einsatz. Die feuchte Raumluft wird angesaugt, über ein Kühlteil geführt und darin so weit abgekühlt, dass der Taupunkt unterschritten wird. Die Feuchtigkeit kondensiert und wird in einem Wasserbehälter aufgefangen oder über ein Schlauchsystem abgeleitet.

„Kompliziert ist allerdings die Trocknung eines schwimmenden Estrichs“, sagt Reinhold-Postina. Denn wenn Wasser zum Beispiel durch die Randfugen unter den Estrich in die Dämmung eingedrungen sei, könne es von alleine nicht mehr raus. Wird hier nicht fachgerecht getrocknet, könne sich Schimmel unter dem Estrich und in der Dämmebene des Bodens ausbreiten. „In diesem Fall muss der befallene Fußboden komplett – samt Estrich und Fußbodendämmung – ausgebaut und erneuert werden“, erläutert die Bauexpertin.

 

Später droht Schimmel

„Auch wenn Wände feucht bleiben, droht Schimmel“, sagt Reinhold-Postina weiter. Eine Wandsanierung sei zwar aufwendig, aber unumgänglich. Der Putz müsse komplett abgeschlagen und die Oberfläche neu aufgebaut werden. „Einfach nur drüber streichen, das funktioniert nicht.“ Ein weiteres Problem: Ist schon Schimmel vorhanden, könne die am häufigsten angewandte Trocknungsmethode mit einem Gebläse gesundheitsschädlich sein, weil Schimmelsporen oder auch vorhandene Schadstoffe durch das ganze Haus wirbeln.

„Für die Kosten eines Kellerwasserschadens kommt bei Rohrbrüchen die Gebäudeversicherung auf, da hier Leitungswasser bestimmungswidrig ausgetreten ist“, erklärt Christian Lübke vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin. Die Gebäudeversicherung hafte auch für eindringendes Hochwasser oder Starkregen. Voraussetzung sei aber, dass der jeweils abgeschlossene Versicherungsvertrag solche Elementarschäden einschließt.

 

Smarte Reaktion beim Wasserschaden

Eine aktuelle, repräsentative TNS Infratest-Umfrage fand heraus, dass sich rund ein Drittel der Deutschen Sorgen wegen Schäden, wie etwa Wasserschäden, macht, wenn sie nicht zu Hause sind. 40 Prozent der Befragten würde sich zudem sicherer fühlen, wenn eine Nachricht auf ihrem Mobiltelefon sie über Vorkommnisse im Haus informieren würde. Genau diese Leistung bietet beispielsweise Panasonic in einem umfangreichen Sicherheitspaket zusammen mit dem 24/7-Notfallservice der Allianz Global Assistance (AGA) an: intelligente Überwachungs- und Kontrollsysteme verbunden mit Schutzleistungen für Haus und Wohnung.

Registriert ein aktivierter Smart Home-Sensor beispielsweise einen Wasserschaden, sendet er diese Information via App an das Smartphone des Bewohners. Gleichzeitig wird die Sirene im Innenraum ausgelöst und sofern der Bewohner die Sensormeldung nicht deaktiviert, wird auch das die Versicherung informiert. Deren Notfallservice benachrichtigt die zuvor festgelegten Kontaktpersonen und leitet notwendige Schritte ein, um größere Schäden zu verhindern. Zu den Erstsicherungsmaßnahmen zählt zudem die Beauftragung eines Handwerkers, um beispielsweise weiteren Wasseraustritt zu unterbinden und Leitungsschäden einzudämmen.

Zerbrochene Scheiben, als Folge von Sturmschäden, können ebenfalls provisorisch gesichert werden. Ein solches Smart Home-System lässt sich schnell und leicht einrichten. Die unkomplizierte Installation gelingt innerhalb weniger Minuten und bedarf keiner professionellen Hilfe. Da der Anschluss schnurlos erfolgt, kann der Hub überall in Reichweite des WLANs platziert werden. Zu so einem System gehören eine Reihe intelligenter Sensoren für Fenster und Türen, zur Feststellung von unerwünschtem Wasseraustritt (beispielsweise im Bad oder neben der Waschmaschine) oder Glasbruch sowie eine Sirene für den Innenraum. Diese verbinden sich über das Netzwerk im eigenen Heim. Nach erfolgreicher Installation kommuniziert das System im Falle eines Alarms wiederum mit der Versicherungs-24/7-Notrufzentrale.

 

TIPP
Um einen Kurzschluss oder Stromschlag zu vermeiden, sollten unbedingt sofort alle elektrischen Geräte abgesichert und, wenn notwendig, die Stromzufuhr unterbrochen werden.