Sicherheit im Smart Home ist ein großes Thema. Denn zum einen werben Hersteller damit, dass ihre schlauen Helfer das Haus sicherer machen und zum anderen fürchten viele Menschen, dass ihre Datensicherheit in einem vernetzten Heim gefährdet sein könnte. Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten sollten und welche smarten Gadgets Sinn machen.
Ein Smart Home ist etwas wunderbares. Doch die Digitalisierung der eigenen vier Wände birgt auch Risiken, denn die schlauen Helfer sammeln und speichern ganz viele Informationen.
Eine moderne Gebäudeautomation steht für mehr Komfort, höhere Sicherheit und eine verbesserte Energieeffizienz, denn die Vernetzung im Haus automatisiert verschiedene Abläufe. Das beste dabei ist, dass sich zahlreiche Geräte und Funktionen integrieren und ganz nach den Bedürfnissen der Nutzer einrichten lassen. Die Erhöhung der Sicherheit im eigenen Haus ist dabei eines der Kernthemen, wenn es um Smart Home Anschaffungen geht. Klar, wenn man sich die aktuellen Einbruchstatistiken ansieht, verwundert das wohl niemanden. Es gibt natürlich auch kleinere Gadgets, die dem entsprechend kleinere Probleme lösen.
Die Digitalisierung der eigenen vier Wände birgt jedoch auch Risiken, denn die schlauen Helfer sammeln und speichern ganz viele Informationen. Deshalb wimmelt es in Netzwerken von Gebäudeautomation geradezu vor sensiblen, persönlichen Daten: Beispielsweise was die Anzahl der Bewohner betrifft, Zeiten von An- und Abwesenheit, das Nutzerverhalten und häufig auch Kamerabilder, auf denen Personen zu sehen sind.
Allein aus diesem Grund sind persönlicher Datenschutz und technische Datensicherheit wichtige Themen für Endverbraucher. Das betrifft alle Netzwerkgeräte und Server, die in einem intelligenten Haus eingesetzt werden. Denn vernetzte Geräte tauschen ständig Signale und Daten aus und diese müssen vor unbefugtem Zugriff geschützt werden. Doch nicht nur Profildaten in der Cloud sollten klaren Sicherheitsrichtlinien unterliegen, auch die Smart Home System selbst, samt der persönlichen Zugangsdaten, müssen vor Manipulationen abgesichert werden.
Sicherheit ganz vorne
Laut einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK vom November 2015 steht das Thema Sicherheit an zweiter Stelle des Anschaffungsrankings bei deutschen Verbrauchern, ist aber zugleich auch eine der zentralen Kaufbarrieren.
Für Eigentümer und insbesondere für solche, die ein Bauvorhaben vorantreiben, ist das Thema Smart Home von großem Interesse. Aktuell ist Smart Entertainment der absatzstärkste Bereich. Die größten Wachstumsarten sehen wir aber im Bereich Sicherheit und Heimautomatisierung. Zum Beispiel ist der Umsatz in dieser Kategorie in Deutschland von 2014 auf 2015 um 78 Prozent gestiegen. Das lässt sich im Smart Home Fusion Report des GfK Handelspanel klar erkennen. Zwar werden absolut noch immer moderate Stückzahlen verkauft, aber die Wachstumsraten sind beachtlich.
Immer mehr Deutsche greifen beim Thema Sicherheit auf intelligente Sensoren, Türschlösser und Detektoren zurück. Erste Kooperationen von Smart Home-Herstellern mit Versicherungen gibt es bereits. So kann beispielsweise ein smart gesichertes Haus einen günstigeren Versicherungstarif erhalten. Ganz klar wird smarte Technologie bei der Sicherung des Eigenheimes zunehmend wichtiger.
Auf der anderen Seite zählen aber auch Sicherheitsbedenken gegenüber Smart Home zu den größten Kaufbarrieren. So geben laut unserer international Smart Home Studie 35 Prozent der Deutschen an, dass Zweifel am Datenschutz sie davon abhalten, Smart Home Produkte zu kaufen. 21 Prozent fürchten um die Sicherheit innerhalb der eigenen vier Wände und kaufen daher keine smarte Technik. Folglich sind zwei der fünf Hauptbarrieren beim Kauf von Smart Home Produkten Sicherheitsbedenken gegenüber smarter Technik.
Kein leicht zu lösendes Dilemma. Ganz klar können smarte Sicherheitslösungen dabei helfen, Eigentum besser zu schützen. Momentan kann es eine Lösung sein, smarte Produkte nur von Herstellern zu kaufen, die ein hohes Vertrauen genießen und einem strengen Datenschutz unterliegen. Zudem wäre ein Sicherheitszertifikat bzw. ein Trust Label wünschenswert, an dem der Bauherr ein als sicher geprüftes Produkt erkennen kann. Ein solches Gütesiegel gibt es aktuell noch nicht und es wird wohl auch noch dauern, bis ein solches Label auf dem Markt kommt.
Datenschutz im Smart-Home
Momentan müssen sich Bauherren bei der Auswahl ihrer smarten Geräte auf den europäischen Datenschutz und ihr Vertrauen in bevorzugte Hersteller verlassen, denn in Smart Homes kommunizieren intelligent vernetzte Geräte miteinander. Sie lassen sich von ihrem Benutzer wunschgemäß programmieren und fernsteuern. Dabei entstehen Daten, die zum Teil auch über das Internet transportiert und auf Cloud-Servern gesichert werden. Die Menge der Daten steigt, denn immer mehr Geräte und Funktionen sind im „Internet der Dinge“ verfügbar.
Eine zentrale Frage ist dabei die Sicherheit: Die Persönlichkeitsrechte von Kunden müssen gewahrt bleiben. Fremde dürfen keine personenbezogenen Informationen sammeln oder das System manipulieren können. Sowohl die Gerätekommunikation innerhalb des Hauses – bei einigen Systemen erfolgt sie per Funk –als auch die Datenübertragung müssen entsprechend gestaltet werden. Die Datensicherheit hängt größtenteils vom Anbieter ab. Er muss seine Rechenzentren und die Übertragungswege absichern, etwa mit neuesten Verschlüsselungstechniken und sogenannten Penetrationstests durch unabhängige Prüfinstitutionen.
Ein umfangreicher Datenschutz ist grundsätzlich bei Anbietern aus Deutschland gegeben, die ihre Daten auch im Inland speichern. Aufschluss gibt eine Datenschutzerklärung, die Kunden einfordern sollten. Doch auch die Nutzer selbst sind gefragt: Sie sollten banale Passwörter wie „12345678“ vermeiden und dafür sorgen, dass ihr PC und Smartphone stets geschützt im Netz unterwegs sind.
Unter diesen Voraussetzungen eröffnet die Hausautomation zahlreiche individuelle Vorteile für mehr Wohnkomfort und Sicherheit: Per Knopfdruck erledigen sich tägliche Routinen zeitsparend und man hat das Zuhause immer im Blick. Mit dem Smartphone lässt sich auch mobil jederzeit überprüfen, welche Geräte und Lampen gerade ein- oder ausgeschaltet sind – und man kann sie, wie die Heizung auch, direkt steuern. Dazu gibt es eine Nachrichtenfunktion: Wenn ein Fenster geöffnet wird, ein Rauchmelder auslöst oder sich etwas im Garten bewegt – die intelligenten Sensoren schicken auf Wunsch sofort eine E-Mail oder SMS.