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Smart-Home-Systeme können vor Einbrechern schützen: Morgens fahren die Rollläden nach oben, das Licht geht an und die Musik beginnt zu spielen. Und das, obwohl niemand zu Hause ist. Ein Smart-Home täuscht Anwesenheit vor und kümmert sich um Ihr Heim, während Sie im Urlaub – vielleicht ja sogat etwas weiter weg, bei einer Fernreise mit Langstreckenflug –  entspannen. So wird auch Ihr Zuhause zur digitalen Festung.

Von Andreas Frank

Die „Einbrecher kommen, wenn keiner zu Hause ist. Und vor allem, wenn es dunkel ist“, erklärt Florian Scharr, Pressesprecher der VdS Schadenverhütung. „Denn Einbrecher machen sich am liebsten unbemerkt an einem Haus zu schaffen.“ Scharr kennt die Tricks der Einbrecher. Sein Unternehmen ist die wichtigste Instanz, wenn es in Deutschland um die Sicherheitsprüfung von Alarmanlagen geht.
Hauptsaison für Einbrecher ist darum im Winter, wenn die Tage kurz und die Nächte lang sind. Die ideale Tageszeit: Wenn es schon dunkel ist und die Bewohner noch in der Arbeit oder beim Einkaufen sind. Erkennungszeichen für die Einbrecher: Das gesamte Haus ist dunkel und es regt sich nichts.

Eine Anwesenheitssimulation macht es Einbrechern schwer. Sie lässt das Zuhause bewohnt aussehen. Besonders realistisch bekommt das ein SmartHome hin. Denn es ist in der Lage, alle Bereiche eines Hauses einzubeziehen. Hier kann die Beleuchtung automatisch angehen, sich der Fernseher einschalten oder vernetzte Lautsprecher geben Geräusche von Gesprächen oder Haushaltsgeräten von sich.

Schutz vor Einbrüchen, Feuer und Wasserschäden
Ein SmartHome bietet generell vielfältige Möglichkeiten, um Ihr Zuhause zu schützen. Es kann außer Einbrüchen auch Brände, Wasser oder giftige Gase erkennen – also all das, was man von einer konventionellen Alarmanlage kennt.

Wenn es also darum geht, die passende Sicherheitslösung zu finden, sollten Sie zunächst die Frage beantworten, wovor Sie sich überhaupt schützen wollen. Zum Erkennen von Einbrüchen existieren wie bei gewöhnlichen Alarmanlagen Kontakte, die an Fenstern und Türen montiert werden und Alarm schlagen, sobald jemand über eine Tür oder ein Fenster eindringt. Manche Sensoren registrieren bereits Einbruchsversuche. Über Glasbruchsensoren lassen sich Einbrüche feststellen, die über die Fenster- oder Türscheiben erfolgen.

Bewegungsmelder bemerken Personen in und um das Haus. Bewährt hat es sich, Bewegungsmelder um das Haus mit dem Licht zu verbinden. Sobald die Bewegungsmelder eine Person registrieren, geht das Licht an und enttarnt den Einbrecher. Wenn zusätzlich die Rollläden nach unten fahren, erschwert dies das Eindringen.

Haustiere erlaubt: Der Bewegungsmelder von Bosch Smart Home vermeidet Fehlalarme durch Katzen und kleinere Hunde dank einer Kleintiererkennung bis 25 kg. Bild: Bosch Smart Home

Die Öffnungs-, Glasbruch- oder Bewegungsmelder können außerdem im Alarmfall bewirken, dass eine verbundene Sirene zu heulen beginnt. Das alarmiert nicht nur die Bewohner und die Nachbarn. Das kann auch Einbrecher verschrecken. Beim Vertreiben eines Einbrechers kann ebenfalls eine Beleuchtung helfen, die im ganzen Haus angeht oder rot zu blinken beginnt.
Indem Sie zusätzlich auf dem Smart-phone informiert werden, können Sie sofort die notwendigen Maßnahmen ergreifen. Oder Sie werfen zunächst einmal einen Blick auf die Überwachungskameras, um genau zu sehen, was zu Hause los ist. Die Kamera ist auch bei der Identifikation des Eindringlings nützlich – vor allem, wenn sie bei einem Einbruch automatisch die Aufnahme startet.
All das ist möglich, weil die Komponenten eines SmartHome-Systems untereinander vernetzt sind: entweder per Funk oder per Kabel. So wie es in Ihrem Heimnetz den Internet-Router gibt, existiert im Smart-Home meist eine Zentrale, wo alle Funk- oder Kabelverbindungen zusammenlaufen. Die SmartHome-Zentrale ist ihrerseits mit dem Internet-Router verbunden, sodass Sie Ihr SmartHome auch per Smartphone, Tablet oder Computer von zu Hause und unterwegs steuern können.

Feueralarm im gesamten Haus
In solch ein SmartHome-System lassen sich auch Rauchmelder einbinden. Dadurch schlagen zum Beispiel alle Rauchmelder Alarm, sobald ein Melder einen Brand erkennt. So bekommen Sie auch nachts im Schlafzimmer sofort mit, wenn es ein Feuer gibt. Außerdem kann das gesamte Zuhause reagieren – zum Beispiel indem überall das Licht angeht und die Jalousien nach oben fahren, was die Flucht erleichtert.
Trotz all dieser Möglichkeiten bleiben Sie der Herr im Haus: Sie können selbst entscheiden, was im Alarmfall automatisch passieren soll. So könnten Sie beispielsweise auch festlegen, dass alle Lampen grün leuchten, wenn ein Kohlenmonoxidmelder das giftige Gas registriert. Und ein Wassersensor bewirkt blaues Licht, wenn zum Beispiel eine Wasch- oder Geschirrspülmaschine leckt.

Smarte Alarmanlage: Das Design-Funkalarmsystem D22 von Daitem lässt sich auch per App aktivieren und deaktivieren. Bild: Daitem

Mit einem sicheren Gefühl verreisen
Es geht jedoch bei der Installation eines smarten Sicherheitssystems nicht nur darum, Gefahren zu erkennen und die Bewohner zu informieren. Es geht auch darum, ein sicheres Gefühl zu erzeugen. Dabei hilft, dass Sie jederzeit überprüfen können, ob zu Hause alles in Ordnung ist: Sie können einen Blick auf das Bild der Überwachungskameras werfen. Die SmartHome-App zeigt an, ob alle Fenster und Türen geschlossen sind. Und Sie wissen über die App, ob Sie auch wirklich alle Geräte ausgeschaltet haben und können es wenn nötig nachholen.
Zum Sicherheitsgefühl trägt ebenfalls bei, wenn Sie wissen, dass Sie im Alarmfall zuverlässig informiert werden. Die Benachrichtigung über die App des Sicherheitssystems ist dabei nur eine Möglichkeit. Sicherer ist es, wenn Sie zusätzlich per SMS oder Anruf informiert werden. Denn nicht überall besteht Internetempfang, was für die Benachrichtigung per App Voraussetzung ist.

Erstsicherung im Notfall
Doch was tun, wenn Sie gerade im Urlaub sind und es beispielsweise zu einem Wasserschaden kommt? In diesem Fall hilft ein Notfalldienst weiter, der sich auf das Sicherheitssystem aufschalten lässt. Die Telekom arbeitet bei Magenta SmartHome zum Beispiel mit der ERGO Versicherung zusammen. Für einen Preis von 24 Euro im Jahr wird der Notfalldienst automatisch informiert, wenn die Bewohner nicht erreichbar sind. Wenn Sie nicht zu Hause sind, kümmert sich dieser Dienst auch um die Erstsicherung Ihres Hauses. Damit das Sicherheitssystem im Alarmfall zuverlässig funktioniert, sind bei einigen Systemen zusätzliche Schutzmechanismen integriert. Wenn der Strom oder das Internet ausfällt, kann es bei manchen Lösungen passieren, dass die SmartHome-Zentrale und der Router nicht mehr richtig oder gar nicht funktionieren. Die Folge: Die Alarmmeldung gelangt nicht zum Smartphone – selbst wenn Fensterkontakt und Bewegungsmelder über eine Batterie mit Energie versorgt werden. Anders sieht es aus, wenn die Zentrale einen Notfall-Akku und ein Mobilfunk-Modul besitzt. Dann kann ihr selbst ein Strom- und ein Internet-Ausfall nichts anhaben.
Bei VdS-zertifizierten Alarmanlagen es ist sogar Pflicht, dass Sie auch unter Extremsituationen funktionieren. Florian Scharr vom VdS erklärt: „Bei zertifizierten Alarmanlagen sind alle Übertragungswege doppelt gesichert. Auch wenn das Internet ausfällt oder die Funkübertragung des Sensors zur Zentrale gestört wird, funktioniert das Alarmsystem.“ Manche Versicherungen verlangen deshalb sogar eine VdS-Zertifizierung, wenn ein Gebäude versichert werden soll oder man einen Rabatt wünscht. Bei Wohngebäude ist vor allem die Zertifizierung „VdS Home“ relevant. Auch wenn für Ihre Versicherung keine VdS-Zertifizierung nötig ist, hilft das Logo zuverlässige Sicherheitssysteme zu erkennen.

Versteckter Schutz: SecuSignal-Fenstergriffe von HOPPE erschweren das Einbrechen und melden per Funk an SmartHome-Systeme, ob das Fenster offen, gekippt oder geschlossen ist. Bild: Hoppe

Sicherheit zum Nachrüsten
Egal ob Sie sich für eine VdS-zertifizierte Alarmanlage oder ein SmartHome-System entscheiden, Sie haben immer die Wahl zwischen drahtgebundenen und Funksystemen. Kabel zu Rauchmeldern, Fensterkontakten und Bewegungsmeldern zu verlegen, kommt häufig nur bei Neubauten oder Kernsanierungen in Frage. Denn um die Kabel unsichtbar zu verlegen, kommt man kaum umhin, Wände aufzuschlagen. Der Vorteil von Kabeln: Sie übertragen Signale zuverlässig, da ihnen Störungen kaum etwas anhaben können. Aber wenn ein Funksystem sachgerecht installiert wird, müssen Sie sich keine Sorgen um den sicheren Signaltransport machen.
Die Energie erhalten Funkkomponenten häufig von austauschbaren Batterien. Bei SmartHome-Systemen lassen sich Komponenten oft sogar festkleben, sodass Funksysteme auch für Mietwohnungen interessant sind.

Alarmanlagen mit Smartphone-Steuerung
Es gibt also eine immense Auswahl an möglichen Funktionen für ein Sicherheitssystem. Um das optimale System für Sie zu finden, helfen die Fragen auf der rechten Seite. Grundsätzlich lassen sich vier Arten von Sicherheitssystemen unterscheiden.
Klassische Alarmanlagen empfehlen sich dann, wenn Sie optimalen Schutz für Ihr Zuhause wünschen und keine anderen Bereiche im Haus steuern wollen. Um zwischen zuverlässigen und unzuverlässigen Anlagen zu unterscheiden, hilft das VdS-Logo. Diese VdS-zertifzierten Alarmanlagen haben jedoch ihren Preis und verschlingen schnell einen vierstelligen Betrag. Etablierte Anbieter wie Abus oder Daitem bieten aber auch zuverlässige und günstigere Alarmanlagen ohne VdS-Logo an.
Ein Beispiel für eine „VdS Home“-zertifizierte Alarmanlage ist das Funkalarmsystem D22 von Daitem. Wie alle VdS- zertifizierten Alarmanlagen zeichnet sich das System dadurch aus, dass es vor Sabotage geschützt ist. Es bringt also nichts, wenn ein Einbrecher einen Bewegungsmelder zerstört, es wird trotzdem ein Alarm ausgelöst. Die Funk-Komponenten senden außerdem über zwei Frequenzen zur Zentrale. Wenn also eine Frequenz gestört wird, funktioniert die Alarmanlage weiterhin einwandfrei.
Zur Sicherheit trägt ebenfalls bei, dass Sie auf ein offenes Fenster hingewiesen werden, wenn Sie die Alarmanlage aktivieren. Damit Alarmmeldungen auch wirklich bei Ihnen ankommen, haben Sie die Möglichkeit, dass Ihnen das Alarmsystem die Meldungen nicht nur über das Internet aufs Smartphone schickt. Die D22 kann Sie auch per Mobilfunk- oder Festnetz informieren. Wenn Sie wollen, können Sie ebenfalls eine Notruf- und Serviceleitstelle aufschalten. Diese Sicherheit hat ihren Preis: Rund 3.340 Euro kostet ein Paket der D22 mit Alarmzentrale, einer Außensirene, einem Handsender, zwei Bewegungsmeldern sowie zwei Tür/Fenster- Kontakten.

SicherheitsLeuchte: Die XLED home 2 Z-Wave von STEINEL (ca. 130 Euro) besitzt nicht nur einen Bewegungsmelder, um das LED-Panel automatisch einzuschalten. Dank integriertem Z-Wave-Funk lässt sie sich auch mit SmartHome-Zentralen wie der Smart-Friends-Box verbinden. Bild: Steinel

Smarte Sicherheitssysteme
Die Daitem D22 wie viele andere Alarmanlagen lässt sich mittlerweile auch per App über ein Smartphone steuern. Deshalb ist der Übergang fließend zu Smart-Home-Systemen, die auf Sicherheit spezialisiert sind. Eine solche Lösung ist beispielweise das Alarmsystem aus der „elements“-Reihe von Gigaset. Wie bei konventionellen Alarmanlagen gibt es für das Funksystem Bewegungsmelder,
Tür- und Fenstersensoren, Rauchmelder, Sirene und Überwachungskamera.
Jedoch wird die Funkkommunikation im Gegensatz zur D22 nicht durch die Übertragung in zwei Frequenzbereichen extra gesichert. Auch die Alarmierung im Einbruchsfall erfolgt ausschließlich über das Internet. Wenn also ein Einbrecher die Stromleitung kappt, sodass der Internet-Router keinen Strom mehr erhält, bekommen Sie den Einbruch unterwegs nicht mit. Dafür liegt der Preis deutlich unter einer VdS-zertifizierten Alarmanlage. Das Gigaset elements alarm system S liegt zum Beispiel bei rund 200 Euro und beinhaltet die Basisstation, einen Türsensor, einen Bewegungsmelder und eine Alarmsirene.

SmartHome-Systeme für mehr Sicherheit
Viele universale SmartHome-Systeme zur Steuerung von Licht, Rollläden und Heizung bieten ebenfalls die notwendigen Sensoren, um Einbrüche, Feuer oder Wasser zu erkennen. Deshalb erlauben sie ein ähnliches Schutzniveau wie spezialisierte SmartHome-Sicherheitssysteme (z. B.
Gigaset elements). Die Bedienung und Konfiguration kann jedoch etwas komplizierter sein, schließlich bringen universale SmartHome-Lösungen weitaus mehr Funktionen mit. Dafür haben Sie die Möglichkeit, die smarte Steuerung jederzeit auf die Heizung, die Rollläden oder die Beleuchtung auszuweiten.
Ein solches universales SmartHome-Sys-tem ist etwa innogy SmartHome. Für das System existieren beispielsweise Tür-Fenster-Kontakte, Bewegungsmelder, Rauchmelder und Überwachungskameras. Für die Erstausstattung bietet sich zum Beispiel das „SmartHome Paket Sicherheit“ an zum Preis von rund 230 Euro. Es beinhaltet die Zentrale, einen Bewegungsmelder, einen Tür-Fenster-Kontakt, einen Rauchmelder und einen Wandsender, mit dem sich die Alarmanlage aktivieren und deaktivieren lässt. Das Paket umfasst auch ein Kontingent von 100 SMS-Benachrichtigungen, sodass Sie im Notfall unterwegs ebenfalls informiert werden, wenn Sie keinen Internet-Empfang haben.

Per Fingertipp geschützt: Indem man bei Telekom Magenta SmartHome das Haus auf „Abwesend“ stellt, werden automatisch das Alarmsystem und der Haushüter aktiviert.

Maximaler Schutz und Komfort
Wer optimale Sicherheit und die Funktionen eines universalen SmartHome-Sys-tems will, kann Alarmanlagen auch in eine übergeordnete Haussteuerung integrieren. Zum Beispiel lässt sich die DIY-Alarmanlage Abus Smartvest über die Smart Friends-Box mit vernetzen Leuchten von Steinel oder Paulmann sowie mit SmartHome-Komponenten von Schellenberg verbinden, um auch die Heizung, die Rollläden und die Markisen zu vernetzen.
Wer eine VdS-zertifizierte Alarmanlage will, kann etwa zur Gefahrenmeldezentrale complex 400 von Telenot greifen und sie mit dem Gira HomeServer verbinden, um alle Bereiche des Hauses zu steuern. Bei einer solchen Luxus-Lösung mit Premium-Alarmanlage und -Smart-Home-System sollte man jedoch bei einem Einfamilienhaus ein Budget im fünfstelligen Bereich einplanen.

Installation durch den Fachmann
Die Installation einer solchen Premium-Lösung übernimmt in aller Regel ein Fachbetrieb. Um einen geeigneten Installateur zu finden, helfen oft die Webseiten der Hersteller weiter. Sie bieten häufig eine Fachbetriebssuche an. Das setzt jedoch voraus, dass Sie bereits wissen, welche Sicherheitslösung Sie installieren wollen. Eine allgemeine Fachbetriebssuche gibt es auf der Webseite des ZVEH (Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke) unter www.zveh.de/fachbetriebssuche. Dort können Sie gezielt nach einem Experten in Ihrer Nähe suchen, der Sie bei der Wahl des geeigneten Systems und der Installation unterstützt.
Hilfreich ist auch der SmartHome-Assistent von Conrad Electronic unter 360sh.conrad.de. Hier können Sie über einen Fragenbogen bestimmen, welche Wünschen Sie haben und der Assistent schlägt Ihnen passende Systeme vor. Die Installation können Sie nach dem Kauf selbst übernehmen oder den Meisterservice von Conrad beauftragen.
Bei der Entscheidung, ob Sie das Sicherheitssystem selbst installieren wollen, sollten Sie stets im Hinterkopf behalten: Einbrecher nutzen jede Schwachstelle eine Sicherheitslösung schamlos aus. Deshalb sollten Sie mit der Materie sehr gut vertraut sein, wenn Sie die Installation selbst übernehmen. Mit einem fachkundigen Experten gehen Sie auf Nummer Sicher und erzeugen ein gutes Gefühl bei Ihnen und Ihrer Familie.

Smartphone-Alternative: Über eine Schlüsselbundfernbedienung (ca. 40 Euro) lässt sich beim Smart-Home-System eQ-3 Homematic IP ebenfalls das Alarmsystem aktivieren und deaktivieren. Bild: eQ-3

Mit den richtigen Fragen zur optimalen Sicherheitslösung

Diese Fragen sollten Sie sich stellen, um das passende System für Ihre Ansprüche zu finden:

• Wovor wollen Sie sich schützen – Einbrüchen, Bränden, Kohlenmonoxid und Wasserschäden?
• Wie wollen Sie im Alarmfall unterwegs informiert werden – per App, SMS oder Anruf?
• Wünschen Sie sich einen Notfalldienst, der sich um die Erstsicherung kümmert?
• Wie soll das Sicherheitssystem im Alarmfall reagieren? Soll eine Sirene ertönen, sollen die Rollläden nach unten fahren oder soll sich das Licht einschalten, um den Einbrecher zu vertreiben?
• Soll die Sicherheitslösung durch eine Anwesenheitssimulation Einbrüchen vorbeugen?
• Wollen Sie Ihre Sicherheitslösung vor Strom- und Internetausfall schützen?
• Welches Sicherheitsniveau wünschen Sie? Genügt ein SmartHome-System mit Sicherheitsfunktionen oder wollen Sie eine zertifizierte Alarmanlage?
• Möchten Sie die Möglichkeiten haben, zusätzlich Rollläden, Heizung und Beleuchtung zu steuern?
• Wünschen Sie, sich ein funk- oder drahtgebundenes System?
• Beabsichtigen Sie die Sicherheitslösung selbst zu installieren oder soll es ein Fachbetrieb übernehmen?

Proaktiv Einbrüche verhindern
Unsere EXPERTEN: Martin Pietzonka (Bild oben) Geschäftsstellenleiter und Senior Innovation Manager, und Jakob Schofer (Bild unten), Projekt- und Innovationsmanager beim Innovationszentrum Connected Living. Das Innovationszentrum unterstützt seit mehr als acht Jahren die Etablierung branchenübergreifender Partnerschaften zur Entwicklung von Lösungen für das Smart- Home und das Internet of Things.

Guten Tag Herr Pietzonka und Herr Schofer. Einige Alarmanlagenhersteller vertreten die Ansicht, dass ein SmartHome nur unzureichend vor Einbrüchen schützt. Teilen Sie diese Meinung?
M. Pietzonka: Diese Meinung teilen wir nicht. Das Zusammenspiel von Bewegungsmeldern, Glasbruch-Sensoren, Kameras, Tür- und Fensterkontakten, Lichtsystemen, Sirenen und weiterer Sensorik und Aktorik kann einen sehr wirkungsvollen Schutz bieten. Hinzu kommt, dass nicht erst bei einem Einbruch das SmartHome-System anschlägt, sondern beispielsweise durch automatisierte Anwesenheitssimulation proaktiv Einbrüche verhindert.

Wann sollte man zu einer speziellen Alarmanlage greifen, wann zu einem SmartHome-System?
M. Pietzonka: Mit einem SmartHome lässt sich ein relativ preiswertes Alarmsystem aufbauen, das alle notwendigen und sinnvollen Funktionen für die Überwachung der eigenen vier Wände bietet. Grundlage für jedes individuelle Sicherheitskonzept ist natürlich zusätzlich ein gut sichtbarer mechanischer Einbruchschutz. Bei einer unzureichend gesicherten Tür oder Fenster hilft auch das beste SmartHome- oder Alarmsystem nichts.
Selbstverständlich gibt es auch Immobilien mit speziellen Schutzbedürfnissen und Anforderungen, wenn ich beispielsweise an Kunstsammler oder gewerblich genutzte Immobilien wie Tankstellen oder Juweliere denke. Dort ist sicher der Einsatz spezieller Alarmanlagen sinnvoll. Ich bin aber davon überzeugt, dass für Privatanwender das SmartHome eine sehr gute Alternative ist, um einen wirkungsvollen Einbruchschutz aufzubauen.

Schützt ein SmartHome die Bewohner noch, wenn der Strom und das Internet ausfallen?
J. Schofer: Viele Anbieter von Sensoren und Aktoren, aber auch SmartHome-Zentralen haben diese Probleme als Achillesferse ihrer Systeme und Geräte erkannt und bieten in der Regel zusätzlich zur Versorgung mit Strom einen Batterie- oder Akkubetrieb, um einen Weiterbetrieb der Geräte auch bei Stromausfall zu gewährleisten. Kunden sollten beim Kauf darauf achten, dass insbesondere die Geräte, die für Sicherheitsszenarien eingesetzt werden, also Basiseinheit, Kamera, Tür-, Fenster- und Bewegungssensoren und Sirenen zusätzlich mit Batterien oder Akkus ausgestattet sind, sodass diese auch bei Stromausfall weiter in Betrieb sind und Sicherheit gewähren.

Bilder: Privat