Entgegen landläufiger Meinung erfolgen Einbrüche häufig zur Tageszeit,
zum Beispiel während einer kurzen Abwesenheit des Bewohners, so etwa zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, am frühen Abend oder an den Wochenenden und natürlich während des Sommerurlaubes. So schützen Sie sich optimal.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche tagsüber dürfte sogar noch höher als ein Drittel liegen, da – etwa auf Grund einer urlaubsbedingten Abwesenheit der Wohnungs- inhaber – die genaue Tatzeit meist nicht feststellbar ist.

SOMMERSICHERES HAUS IM URLAUB

 Einbruchschutz kommt bei der Urlaubsplanung oft zu kurz. Der Sommerurlaub steht schon bald wieder an. Viele Deutsche nutzen diese Zeit für einen Trip in die Ferne. Während man sich mit Familie und Freunden ein paar Tage der Erholung gönnt, haben Einbrecher jedoch leichtes Spiel: Geschlossene Rollläden und überfüllte Briefkästen signalisieren Abwesenheit. Unbemerkt können die Langfinger ins Haus oder die Wohnung eindringen. Zurückbleiben durchwühlte Schränke, eine verwüstete Wohnung und der Verlust lieb gewonnener Erinnerungsstücke.

Das verletzte Sicherheitsgefühl macht vielen Opfern schwerer zu schaffen als der entstandene materielle Schaden. An vieles wurde bei der Urlaubsplanung gedacht, nur nicht an den notwendigen Einbruchschutz. Alle zwei Minuten wird in Deutschland eingebrochen. Der Anstieg der Wohnungseinbruchskriminalität im Sommer zeigt, dass Einbrecher selten Urlaub machen. Schutz vor unliebsamen Eindringlingen bietet die richtige Sicherheitstechnik. „In knapp 40 Prozent der Fälle kamen die Einbrecher nicht über den Versuch hinaus“, sagt Dr. Helmut Rieche von der Initiative für aktiven Einbruchschutz “Nicht bei mir!”.

NACHBARN ALS HELFER

Indem Nachbarn oder Bekannte den Briefkasten leeren, Rollläden erst bei Nacht herablassen und ab und zu die Räume beleuchten, leisten sie aktiven Einbruchschutz für die verreiste Familie. Mit gesichertem Eigentum und helfenden Nachbarn lässt sich der Urlaub entspannt genießen.

POLIZEI ALS BERATER

Ratschläge, wie man sich gegen Einbrecher im Urlaub und generell wirkungsvoll schützen kann, geben die Mitarbeiter der polizeilichen Beratungsstellen. Sie erklären die Schwachstellen von Gebäuden und die Arbeitsweisen der Täter. Als Partner im Netzwerk „Zuhause sicher“ erstellen sie gemeinsam mit dem Bürger ein Beratungsprotokoll und geben kompetent und neutral Ratschläge zur Absicherung des Hauses oder der Wohnung. Neben Verhaltenstipps erhält der Beratene insbesondere Empfehlungen für den Einbau mechanischer Sicherheitstechnik. Als Partner im Netzwerk „Zuhause sicher“ übereicht die Polizei im Anschluss an das Gespräch die Referenzliste der örtlichen Schutzgemeinschaft im Netzwerk und damit eine Liste mit Kontaktdaten von Fachfirmen, deren Mitarbeiter nach polizeilichen Vorgaben für die Montage von Einbruchschutzeinrichtungen geschult worden sind.

Hat man sein Zuhause dann mit Einbruch hemmender Sicherheitstechnik ausgestattet, außerdem auf jeder Etage einen Rauchmelder installiert, ist die Hausnummer von außen gut sichtbar und steht ein Telefon am Bett, belohnt die Polizei als Netzwerkpartner dieses Engagement für die Sicherheit Zuhause mit der Vergabe der netzwerkeigenen Präventionsplakette. Sie kann am Gebäude angebracht werden und dann potenziellen Einbrechern signalisieren: „Hier bleibt der Einbruch im Versuch stecken!“

RABATT BEI DER VERSICHERUNG

Die Investition in Sicherheitstechnik lohnt sich zudem nicht nur im Hinblick auf die Absicherung gegen Einbruch und Brand, sondern auch finanziell. Denn die dem Netzwerk angeschlossenen Versicherer bieten einen Nachlass auf die Hausratsversicherung an.

SOMMERSICHERE FENSTER

Gerade in der warmen und sommerhellen Jahreszeit sind gekippte Fenster und Jalousien ein beliebtes Mittel zur Abkühlung. Doch was die Hausbesitzer kühl, erhitzt oftmals die Gemüter der Sicherheitsexperten. Denn vor allem schlecht oder gar nicht gesicherte Fenster im Erdgeschoss sowie in leicht zugänglichen Bereichen des Obergeschosses – etwa am Balkon – laden Einbrecher oft förmlich ein. Daher empfehlen Versicherer und die Berater der Polizei, die typischen Schwachstellen rund ums Haus mit mechanischen Mitteln abzusichern.

SICHERE ROLLLÄDEN

 Alu-Rollläden beispielsweise bieten so viel mechanischen Widerstand, dass sie den Einbruchschutz bereits spürbar erhöhen. Denn die Erfahrung zeigt: Gelangt der Einbrecher nicht binnen weniger Sekunden ins Haus, lässt er meist von seinem Plan ab. Während der der Einbrecher einfache Kunststoffrollläden oft leicht aufhebeln kann, sind die stabileren Varianten aus Aluminium ein echtes Hindernis.

Dazu Experte Steffen Schanz vom gleichnamigen Marktführer: „Die Rollladensysteme mit Gegenzugantrieben von Schanz werden aus stranggepressten Aluminium-Rollladenstäben hergestellt, die einen sehr hohen Widerstand gegen das Auseinanderziehen der einzelnen Scharniere bieten. Sie sind etwa zehnmal belastbarer als marktübliche ausgeschäumte Rollladenstäbe und zudem in komplett geschlossenem Zustand durch ein Seilzugsystem fixiert, das durch die umlaufenden Abschlussblenden und Führungsschienen verdeckt ist. Einbrecher können dagegen nur mit schwerem Werkzeug etwas ausrichten, das schreckt ab.

GEKIPPTE FENSTER

Viele Fenster und Terrassentüren stehen im Sommer zum Lüften auf Kipp: während der Gartenarbeit, dem Mittagsschlaf oder dem kleinen Einkauf um die Ecke. Ungesicherte, gekippte Fenster bedeuten allerdings ein hohes Sicherheitsrisiko. Ein gekipptes Fenster ist quasi ein offenes Fenster. Mühelos hebeln Einbrecher gekippte Fenster mit einem Schraubendreher in Sekundenschnelle auf. Aber auch in geschlossenem Zustand stellt ein handelsübliches Fenster im Regelfall kein besonderes Hin- dernis dar.

Hinzu kommt die Unfallgefahr für Kleinkinder, die solch ein Fenster leicht öffnen und hinausstürzen können. Mit einer nachrüstbaren, speziellen Fenstersicherung wird dieses Risiko minimiert und die Fenstersicherheit deutlich erhöht. Dabei sollten Sie bei der Absicherung des Fensters nicht allein auf die Schlossseite achten, sondern auch an die Scharnierseite denken. Hersteller wie ABUS bieten Fenstersicherungen an, die die hohen Sicherheitsanforderungen erfüllen und für höchsten Einbruchschutz sorgen.

 SOMMERSICHERE TÜREN

Das Eindringen in die Privatsphäre wird als besonders belastend empfunden und wirkt oft lange nach. Richtiges Verhalten und einbruchsichere Türen können aber helfen, „unerwünschte Besucher“ fernzuhalten. Einbrecher kommen oft tagsüber, wenn niemand zu Hause ist, am frühen Abend oder bei einsetzender Dunkelheit, so die Polizei NRW. Türen bilden eine der großen Schwachstellen in Wohnungen und Eigenheimen. Wie der links stehenden Einbruchstatistik zu entnehmen ist, werden fast 80 Prozent aller Türen aufgehebelt (siehe auch Artikel ab Seite 16). Dass die Einbrecher diese Methode bevorzugen sollte keinen verwundern. Die meisten Türen haben zu schwache Einsteckschlösser.

Ein einfaches Einsteckschloss mit einem schwachen Riegel lässt sich in wenigen Sekunden überwinden. Dabei verbiegt sich das schwache Material und macht damit dem Einbrecher freien Zugang zu Ihrer Wohnung. Die Polizei rät, diese vorbeugend mit solider mechanischer Sicherungstechnik zu schützen und beispielsweise im Außenbereich einbruchhemmende Türen einzusetzen. Das gilt insbesondere auch für Nebentüren, wie den Zugängen zu Kellerräumen, Garagen o.ä. Diese liegen meist abseits des Sichtbereichs von Passanten und stellen deshalb besondere Anforderungen an die Sicherheit und Solidität. In diesen Bereichen werden vielfach Türen der Widerstandsklasse RC2 (WK2) und damit moderne Sicherheitstüren, eingesetzt. Schon rein haptisch überzeugen solche Türen durch ihre Solidität. Beispielseise sorgt ein verstärktes, 40 mm dickes Stahl-Türblatt für eine hohe Widerstandskraft.

DOPPELTE ABSICHERUNG

Zusätzliche Beruhigung schaffen Mehrfach-Türverriegelungen mit Schwenkriegeln und auch der Leichtmetall- Sicherheitsbeschlag samt aufbohrgeschütztem Profilzylinder. So eine einflügelige Vollblatttür ist trotz aller Solidität praxisgerecht leicht zu bedienen und mittels standardmäßiger 3D-Türbänder einfach zu justieren. Doch die sicherste Tür nützt überhaupt nichts, wenn sie nicht insgesamt sicher fixiert ist. Daher gehört zu Qualitätstüren auch eine Stahlzarge mit massiver Wandverankerung durch zusätzliche Stahlbolzen, um sie zuverlässig auch gegen Aufhebeln zu schützten. Das alles komplett in geprüfter Sicherheit gemäß Widerstandsklasse RC2 (WK2) nach DIN EN 1627, sowie zeitgemäß effizient schall- und wärmegedämmt.